Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Montag, 20. August 2012

Was ist Pilgern?

Auf der St. Wolfgangskapelle bei Böbrach

Meine Interpretation zum Sinn eines Pilgerwegs
Verfasserin: Eva-Maria Sieber


Ein Pilgerweg ist für mich etwas ganz besonderes. Manche Menschen träumen ein Leben lang, solch einen Weg zu gehen. Andere setzten ihr Vorhaben fast spontan in die Tat um. Aber immer gibt es ein Ziel, das es zu erreichen gilt.
Die Strecke ist in Etappen unterteilt und eigentlich ist es ein Weg zu und in sich selbst. Man beginnt eine Reise - nur mit dem Nötigsten, was in einen Rucksack passt. Einfach und ohne Luxus und so wie man als Kind das Laufen lernt, beginnt man mit dem ersten Schritt.
Mit viel Motivation läuft man manche Tage los, leichten Fußes und mit Schwung dem Abend entgegen. Nicht immer ist der Boden leicht beschaffen! Steinig oder steil und unendlich mühsam schafft man manches Stück. Auch das Tempo ändert sich stetig und es gibt Augenblicke, da meint man eine riesige, schwere Last im Rucksack zu tragen. Manchmal geht man singend und fröhlich los und beendet den Tag traurig und still. Es gibt Zeiten, da schimpft man nach oben wenn es regnet, kalt ist oder stürmt - oder man bedankt sich für den Sonnenschein und die unbeschreibliche Kulissen der Natur.
So verschieden der Weg ist, so sind es auch die Menschen, welchen man begegnet. Manchmal läuft man zusammen und erfährt die Geschichte eines ganzen Lebens, Schicksal und Glück – alles liegt auf diesem Weg.
Man findet zu sich selbst und ist eins mit der Natur. Weg von den Geräuschen des rastlosen Alltags wandert man in Stille und spürt den Reichtum der eigenen Gedanken. Hat man dann nach vielen Etappen das Ziel erreicht, so sitzt man still und unendlich erleichtert in einer Kirche und dankt für ein ganz besonderes Erlebnis. Man fühlt sich reich und glücklich, etwas ganz Großartiges geschafft zu haben.
Geführt von einer unsichtbaren Macht und am Ende eines Weges, der mit dem ersten Schritt begann.

Weitere Worte von Eva-Maria  -   dazu eine kurze Impression von der Wolfgangskapelle HIER

3 Kommentare:



  1. Sehr schöne Erklärung.


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    1. Stimmt! Eva-Maria hat mit wenigen Sätzen das Wesentliche gesagt, worum es beim Pilgern geht. Was wir nicht filmen konnten - es war alles spontan und unvorbereitet - war eine Passage über die Kleidung des Pilgers: - Keine Marken-Werbung - manchmal hat es unterwegs geregnet, und man steigt morgens wieder in die nassen Kleider vom Vortag - oder die Füße haben Blasen, man zieht 2 Paar Socken an, aber da drückt der Schuh - so daß es manchmal wie ein "Abbüßen" ist.

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  2. Stellenweise dachte ich : Sie redet irgendwie ja auch vom Lebensweg. Wunderschön auch das Ende !

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