Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach

Die Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach
Hier hat vor 1000 Jahren der heilige Wolfgang auf seinem Weg nach Böhmen in wilden Wald übernachtet. Die Wolfgangskapelle liegt wildromantisch in Felsen eingebettet

Freitag, 30. Oktober 2015

Beitrag von Pilger Rudi zum Tod von Pilgerhelfer Bernhard Forajter - ein Stück Weg mit Rudi gehen

Beim Presse- Auftakt am 24.11.2014 der "7 Geschichten in 7 Dörfern " Hier ein Teil des Pilgerhelferteams (Bernhard in blauer Jacke), Pilgerpfarrer Ernst-Martin Kittelmann und Pilger Rudi Simeth. 























Pilger Rudi Simeth:
Die Nachricht vom plötzlichen Tode Bernhard Forajters hat mich tief erschüttert. Obwohl ich Bernhard eigentlich nicht näher gekannt habe, ist tiefe Trauer in mir.
Und es sind - fast unerklärlich für mich - dicke Tränen geflossen.


Da merke ich erst, wie viel mir diese Begegnungen mit Euch, den unermüdlichen Pilgerhelferinnen und -Helfern tief im Inneren immer Kraft geben.
Bernhard habe ich auch stets freundlich und hilfsbereit in Erinnerung - wir wechselten immer nur ein paar Worte - ich weiß aber, dass es tief aus dem Herzen kam.

So kann ich heute nicht mehr für ihn tun, als ihn in Gedanken auf seiner Reise in seine geliebte Geburtsheimat zu begleiten.
Er ist ja dann rechtzeitig da, wenn an Allerheiligen die vielen Kerzen auf den Gräbern brennen.

In jedem Sterben ist auch schon wieder das neue Werden - wie letzten Samstag am Almschachten gesehen:


Liebe Freunde, ihr werdet Bernhard und seine stets helfenden Hände und sein Improvisationstalent stark vermissen.

Meine herzliche Anteilnahme für Euch alle Pilger-Helferinnen und –Helfer
-          Und mein herzliches Beileid an die Angehörigen von Bernhard.


Sicher denken Dori und Hilde und Karla auch wieder an Doris geliebten "Pilgerhund" Timmi.
Am Samstag hatten wir auch einen treuen Begleiter bei der Schachten Wanderung:

Indi rastet auf einem Teppich aus Bärlapp und Herbstlaub

Bernhard war unter vielem anderen auch deshalb so wertvoll, weil er nicht gefragt hat, was es ihm persönlich bringt, wenn er sich für etwas einsetzt.

Das Bild mit den Wassertropfen wie Tränen entstand vergangenen Freitag, 23. Oktober.  Bei einer kleinen Wanderung  in und um Cham ging ich mit
Offenen Augen durch die Innenstadt von Cham, zuerst ohne festes Ziel.
Dann zog es mich hinauf zur Kalvarienbergkirche, wo ich – wie immer wieder mal – meines verstorbenen Vaters gedachte.
In der Kirche war es ganz dunkel. Neben dem ewigen Licht leuchtete nur eine rote Grabkerze im Altarraum.
Als ich näher kam, sah ich erst die erloschenen Teelichter in Form eines Herzens.



Dieses Bild war sofort wieder in mir, als ich in deinem wunderbaren Nachruf auf Bernhard von den vielen brennenden Kerzen auf den polnischen Gräbern an Allerheiligen las.
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr – kommt von irgendwo ein Lichtlein her….

Ich sang dann in dieser dunklen Kirche noch „Segne du Maria“ und „Von guten Mächten wunderbar geborgen“
Beim Hinausgehen fand ich noch ein Gedicht auf der letzten Kirchenbank – wohl von einer Andacht zurückgelassen:
Es ist wohl mehr ein Gebet von Ulrich Schaffer:
Gott,

hilf mir, meinen Weg
echt und ehrlich zu gehen.
Ich will nicht leuchten, nicht auffallen,
nicht glänzen und beeindrucken.

Ich will nur ein Mensch sein,
der seinen Weg entdeckt hat
und gewagt hat, ihn zu gehen,
trotz aller Hindernisse.
Mehr kann ich von mir nicht erwarten.

Wie ein roter Faden
In allem, unter allem,
erkannt und verkannt,
ist Gott der Weg,
auf dem ich mich befinde.

Ich komme nach Hause.

Dieses Gebet widme ich jetzt auch Bernhard – er hat es so gelebt!


Hatte es zuerst nach genieselt und drang deshalb durch die bunten Fenster der Kirche noch weniger Licht in´s Kircheninnere,
so klarte es beim Weitermarschieren auf die Luitpoldhöhe nach und nach immer mehr auf.


Die dunklen Wolken verzogen sich immer mehr. 
Auf dem Luitpoldturm wurde die Aussicht immer schöner und bunter.


Hier entdeckte ich auf der Straße auch diese goldenen und silbernen Tränen auf den gefallenen Blättern:
Der Kreislauf der Natur ist ein ständiges Vergehen und Werden.

Wenn wir uns in diesen Kreislauf „fallen lassen können“, kommen wir immer mehr in unser „Hier und Jetzt“
In unsere Berufung in diesem Leben.
Hier fällt mir auch wieder der Leitspruch des Bruder Konrad ein: „Wie Gott will…“

Bernhard, Ruhe in Frieden –
Mit der Hilfe Gottes lass uns erkennen und befolgen, was unser Weg und unsere Berufung ist.

In tiefer innerer Bewegung

Pilger Rudi

3 Kommentare:

  1. Danke, lieber Rudi. Mehr und besser lässt sich nicht ausdrücken, was wohl viele von uns in diesen Tagen stark bewegt. Deine Fotos untermalen die Worte auf wunderbare Weise. Nichts ist hinzuzufügen.

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  2. Wir schließen uns voll Deiner Nachricht an, liebe verehrte Caro La!

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  3. rudis beitrag hat mich sehr berüht, und endlich meine erlösenden tränen ausgelöst, die ich nach dieser schocknachricht, weinen konnte!!!!!!
    bernhard, du bleibst in unseren herzen, vergessen werden wir dich nicht
    lg adelheid

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